Veränderungen ja, Komplikationen nein! Wie man eine 20-jährige Medienmonitoring-Software um- und ausbaut, und dabei alle Beteiligten und Daten an Bord behält. Für sangit communication ag und in Zusammenarbeit mit 08EINS AG haben wir einen komplexen Relaunch mit klassischen userzentrierten Ansätzen umgesetzt. 3, 2, 1 – go live!
Frühaufsteherinnen gesucht
Ja, es gibt sie zum Glück noch: Studierende, die ab 5:30 Uhr sämtliche Medien nach relevanten Berichten scannen. Zum Beispiel für die Medienmonitoring-Plattform infonlinemed, die für das Gesundheitswesen seit mehr als 20 Jahren öffentliche sowie individualisierte Medienspiegel anbietet. Print, Online, Radio und TV, sämtliche Medien werden handverlesen und zielgerichtet überprüft, um den über 160 Kunden – mehrheitlich Spitäler und Verbände – themenbezogene Berichterstattung zur Verfügung zu stellen.
Komplexe Ausgangslage
Nach zwei Jahrzehnten im unermüdlichen Einsatz stiess die Software von infonlinemed an ihre Grenzen. Technik und Infrastruktur waren end-of-life, Erweiterungen verkomplizierten die Software zunehmend und die nötige Sicherheit war nicht mehr gewährleistet. Es wurde klar: Die gesamte Software muss neu konzipiert werden, wenn die spezialisierten Dienstleistungen des Medienmonitorings von infonlinemed weitergeführt werden wollen.
Unglaublich grosse Datenmengen
Michael Scherrer-Kast, UI/UX-Designer und Berater bei Partner & Partner, erzählt vom Projekt: «Das war eine ganz grosse Nummer: Der Datenbestand von über 5 Jahren wurde migriert und in der neuen Software mit ganz neuen und erweiterten Metadaten festgelegt.» Vom Projekt-Kick-off bis hin zum finalen Launch verstrichen zwei Jahre, und das scheint kurz, angesichts der schieren Menge an Screens und Requirements, die es zu realisieren galt.
«Wir sassen hinter den Usern»
Am Anfang – und am Schluss des Projekts – stehen die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden. «Wir haben User interviewt, beobachtet und deren Verhalten analysiert», gibt Scherrer-Kast Einblick in die Vorgehensweise von Partner & Partner. Schritt für Schritt entstanden so Insights, aus denen zunächst ein Grobkonzept und dann, in erneuter Abstimmung mit Kundinnen und Kunden, ein verhaltensbeschreibendes Feinkonzept entwickelt wurde. Das Stichwort hierzu? Requirement Engineering, das systematische Vorgehen beim Spezifizieren und Verwalten von Anforderungen an ein System.
Qualitätssicherung, Methodik und Design
Das Handbuch der ermittelten Requirements umfasste über 300 Seiten, die Anzahl auch mobileoptimierter Screens lag bei 180. Diese Informationsberge bildeten die Ausgangslage für die Umsetzung der Plattform, die anders als die Qualitätssicherung, Methodik und das Design nicht bei Partner & Partner lag. Sobald eine erste Beta-Version der Software programmiert war, kamen wieder die Kundinnen und Kunden ins Spiel: Die Medienverantwortlichen von ausgewählten Versicherungen, Verbänden und Spitälern verwendeten die neue Plattform und gaben Feedback für erneute Anpassungen.
Zum Wohle aller
Zudem hat Partner & Partner eine weitere Nutzergruppe in die Umsetzung der neuen Plattform miteinbezogen: Wo ein Empfänger, da ein Sender – infonlinemed soll schliesslich nicht nur die Abonnenten der Medienspiegel bedienen, sondern auch für die frühaufstehenden Redaktorinnen und Redaktoren von sangit communication ag stimmige Handhabe bieten. So wurde auch ihr Feedback zum Content-Managment-System kontinuierlich eingeholt und in den Umsetzungsprozess eingeschlauft.
Kundeninvolvement von A bis Z
Nach und nach schloss sich der Kreis – die Plattform ist mittlerweile erfolgreich gelauncht. Neben den bisherigen umfangreichen Leistungen bietet sie unter anderem auch die Möglichkeit, bereits per Mobile mit der Artikelselektion zu beginnen. «Die ‘Human-Centered-Design’-Methodik hat sich bewährt», reflektiert Scherrer-Kast von Partner & Partner. «Sowohl sangit communication ag als Kunde von Partner & Partner wie auch die User der Medienmonitoring-Software sind sehr zufrieden mit dem Relaunch. Nun kann das System wieder weiterwachsen – mindestens 20 Jahre lang.»


